Der liebe Gott ist unsichtbar. Das gilt im Prinzip für alle Religionen gleich. Der Mensch braucht aber etwas zum Angucken und baut sich deshalb Gotteshäuser. Und da fängt der Ärger oft an. Ist doch nur ’n Turm, sagen die einen. Nein! Ist ein Herrschaftssymbol des Islam, sagt die AfD. Warum ist das eigentlich so, dass manchen beim Anblick eines Minaretts derart der Kamm schwillt? Und anderen nicht?
Die Forscher des Centrums für religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Uni Bochum wollten unter anderem das herausfinden. Sie haben sich angeguckt, was passiert, wenn Religion sichtbar wird: in Gebäuden, Symbolen oder Prozessionen. Ergebnis: „Eingewanderte“ Religionen wie zum Beispiel bei uns der Islam werden immer sichtbarer. Und je mehr wir mit ihnen konfrontiert sind, desto leichter fällt es uns insgesamt, mit religiöser Vielfalt zu leben.
Erforscht haben die Religionswissenschaftler das in Berlin, London und Amsterdam. Das war mir aber zu weit weg. Für WDR 5 Leonardo bin ich stattdessen nach Hamm gefahren und ein paar Stunden herumgelaufen – auf der Suche nach Ikonen in den Innenstädten.